You are currently viewing Von Berlin nach Krabi  Blog #7

Von Berlin nach Krabi Blog #7

Von Berlin nach Krabi

Wir sitzen im Flugzeug Richtung Kiew. Am Flughafen ging alles gut, außer das mein großer Sohn extra kontrolliert wurde auf Sprengstoff. Klar, arabisch aussehend und dann noch mit Bart, aber alhamdulillah sind wir durchgekommen ohne weitere Probleme. Ich bin schon ewig nicht mehr geflogen und es hat sich viel verändert. Der Flughafen kam mir viel größer und vor allem viel voller vor. Denke heute fliegen mehr Leute als damals, da es ja auch sehr günstig geworden ist. 

Die letzten Tage waren total stressig, wir hatten keine Hilfe und meine beiden Jungs mussten alles ganz alleine machen. Schränke auseinander bauen, Laminat herausnehmen, dass alleine hat schon einen ganzen Tag beansprucht. Völlig erschöpft haben wir dann auf dem Boden übernachtet. Am nächsten Tag haben wir uns einen Wagen gemietet und alles zur BSR gebracht. 

Unser Flohmarkt war nicht so erfolgreich, nur wenige kamen und haben meistens nur kleine Sachen mitgenommen. Möbel wollten die Wenigsten. Alhamdulillah haben wir dann noch viel verschenkt und dank einer Schwester, die noch alle Reste abgeholt hat, es dann doch noch geschafft die Wohnung leer zu bekommen. Am schlimmsten war es die Katzen eine Woche vorher wegzubringen. Schon 10 Tage vorher habe ich ständig geheult und auch danach kamen mir öfter die Tränen. Ich vermisse meine Süßen und bete, dass es ihnen immer gut geht. Ich weiß sie sind in einer liebevollen Familie. 

ALLAH hat es uns leicht gemacht. Immer wenn noch was an stand und wir überlegten, wie es jetzt weiter geht, kam noch eine Lösung. Ich war die ganze Zeit ruhig und habe ALLAH vertraut. Ich wusste einfach, alles wird gut, denn mein Ziel ist ein Gutes und Allah lässt seine Diener auf seinem Weg nicht im Stich. Jede Hilfe hat mir bewiesen, dass wir auf dem richtigen Weg sind und hat mich ruhig und zuversichtlich gemacht. Meine Nachbarn über uns haben auch noch mal dafür gesorgt, dass ich glücklich war, die Wohnung verlassen zu können. Sie haben noch mal extra laut getrampelt, geschrien und sich gestritten. Auch der Schimmelgeruch, der langsam vom Keller nach oben in mein Badezimmer drang hat dazu beigetragen mir den Abschied leicht zu machen. Durch die starken Regengüsse wurde unser Keller überschwemmt und da die lieben Mieter im Haus ihre Keller nicht geräumt haben, schimmelt dort unten nun alles vor sich hin. Der ganze Hausflur stinkt schon, wenn man unten reinkommt und durch den Abfluss im Boden kam es auch in meiner Wohnung bereits an. Es ist die richtige Zeit gewesen abzureisen. Lange wollte ich schon ausziehen wegen der Lautstärke meiner Nachbarn, das Trommeln aus dem Nebenhaus und die Bässe aus den oberen Stockwerken. Auch das Hundegebell, wenn sie alleine waren, ging manchmal über Stunden.

In Berlin ist es jedoch unmöglich eine vernünftige Wohnung zu einem bezahlbaren Preis zu bekommen. Wenn man nicht zu den gut situierten Menschen gehört die sich auch eine teure Wohnung leisten können, muss man bleiben, wo man ist und hat keine Freiheit sich dort aufzuhalten, wo es einem gefällt. Freiheit in Deutschland gibt es eh kaum, wenn man nicht die finanziellen Mittel besitzt, sie sich zu kaufen. Bereits die Kinder werden in die Kita gezwungen, damit die Eltern arbeiten gehen, obwohl es viel zu wenig Stellen gibt werden sogar Schwangere in Maßnahmen gesteckt. Dann kommt die Schulpflicht, der man in Deutschland auch nicht entgehen kann. Schule eine Zwangsanstalt wo Kinder den halben Tag sitzen müssen, still sein sollen, was ja absolut gegen ihr Naturell ist und dann Dinge lernen sollen die sie nicht interessieren und sie meistens in ihrem Leben auch nicht brauchen. Hauptsache sie schreiben gute Arbeiten, bekommen gute Zensuren auf dem Zeugnis, damit sie vielleicht die Möglichkeit haben eine Ausbildung zu bekommen, die sie auch ihr Leben lang nicht machen wollen. Alles ist auf Stumpfsinn ausgerichtet. Kreativität, Flexibilität, Spaß wird ihnen in jungen Jahren abtrainiert, damit sie gute Staatsdiener werden und ihre Pflichten erfüllen und bloß nicht aufmucken. Sie kennen es nicht anders, denn von klein auf geht es nur um Gehorsamkeit und Pflicht, Regeln einhalten. Nicht eigenständig denken oder gar selbst etwas ausprobieren. Alhamdulillah kamen meine Kinder nie mit diesem System klar.
Ich habe von Anfang an versucht sie zu fördern und zum Denken anzuregen, damit sie eigenständig denkende Wesen bleiben und ich hoffe sehr, dass es noch nicht zu spät für sie ist sich frei entwickeln zu können und wieder Spaß am Lernen zu bekommen.

Fliegen ist total langweilig

 

Mein Jüngster sitzt ebenfalls am Lapi und mein Großer schläft. Es ist jetzt 13 Uhr und wir haben noch so viele Stunden vor uns. Wir sind in Kiew gelandet, es ist kalt und stark bewölkt. Hier ist es eine Stunde später und wir haben 4 Stunden Aufenthalt. Langweilige 4 Stunden am Flughafen bei tristem Wetter, die Stimmung sinkt.
Wir haben eingecheckt und sitzen jetzt auf dem Deck D. Auch nicht besser. Ich habe Durst. Hier gibt es viele Läden, aber man kann nicht in Euro bezahlen, außer im Duty free. Da gibt es jedoch nur alkoholische Getränke. Zum Geld wechseln gibt es auch nichts und das Wasser in den Toiletten ist lauwarm. Jetzt heißt es durchhalten. Das Gute, hier gibt es Steckdosen. Die Jungs können ihr Handy laden und unsere Lapis bekommen Saft. Die Durchsagen sind hier international, deutsch und arabisch gab es auch schon. Da hinkt Deutschland ganz schön hinterher. Steckdosen gibt es, aber leider keinen Strom.

Von Kiew nochmal 10 Stunden Flugzeit bis Bangkok. Das Essen war OK. Die Filme langweilig und auf Englisch. Meine Jungs haben geschlafen, ich kaum. In Bangkok angekommen, durch die Immigration zur Gepäckausgabe. Alles ging relativ schnell. Dann mit dem kostenlosen Shuttlebus vom internationalen Bangkok-Suvarnabhumi (BKK) zum nationalen Flughafen Bangkok-Don Mueang (DMK) auf beiden gibt es jedoch nationale und internationale Flüge. Im Bus eine (arabische?) muslimische Familie, mir wurde gleich ein Platz frei gemacht und der Bruder blieb für mich stehen. Masha ALLAH so ein gutes Benehmen.

Bangkok von der Autobahn aus keine sehenswerte Stadt. Riesige Wohnbunker, kaum Natur, viele bunte Autos vor allem die Taxis in gelb, halb grün und total pink. Am Flughafen DMK angekommen, haben wir erst mal unser Gepäck aufgegeben. Große Überraschung: unsere Koffer sind zu schwer. Mit der ersten Fluglinie durften wir jeder 23 Kilo mitnehmen und bei der zweiten stand nur drin 1 Gepäckstück pro Person kostenlos, eine Gewichtsangabe konnte ich nicht finden. Hier wurde uns gesagt, dass es nur 15 Kilo sein dürfen. Ein paar Tüten konnten wir rausnehmen und noch als Handgepäck mitnehmen, da haben sie nicht nach dem Gewicht gefragt, aber es blieb trotzdem noch viel zu viel und wir mussten 150,00 Euro extra zahlen. Echt blöd!

Wir hatten noch viel Zeit und wollten uns eigentlich Bangkok etwas ansehen, aber um den Flughafen herum ist nicht viel, also blieben wir da und tranken erst einmal leckere Smoothies, die auch frisch zubereitet wurden.

Was sehr auffällig war, auf beiden Flughäfen gab es freundliches Service Personal. Überall stehen Leute rum die einen fragen, ob sie helfen können und einem den Weg zeigen, wo man hin muss. Auch gab es viele Muslime. Auf dem DMK Flughafen gab es sogar extra Gebetsräume getrennt für Muslime und Buddhisten. Shops mit Halal Food gab es ebenfalls.

Was mir auch auffiel, waren die Toiletten. In Deutschland sind immer alle Toiletten Räume gleich vor allem in einem Gebäude. Hier auf dem Flughafen war jeder Raum anders, andere Waschbecken und andere Toilettenkabinen.

Irgendwie haben wir dann die Zeit herumgekriegt und mussten noch mal 1,5 Stunden fliegen bis nach Krabi in Südthailand. Die Jungs haben wieder geschlafen und ich konnte es auch hier nicht, obwohl ich total fertig war.

Die Abfertigung ging schnell und wir kamen wegen unserer Koffer als Letzte aus dem Flughafengebäude raus. Dort stand unser gebuchter Taxifahrer mit einem Schild in der Hand mit meinem Namen. Alhamdulillah hatten wir über unser Guesthouse ein Taxi gebucht, denn es gab dort keine. Wir gingen mit unserem Taxifahrer raus und er holte dann das Auto. In der Zeit wo wir vor dem Flughafen standen, fragte eine thailändische Muslima, die selbst abgeholt wurde, mit Handzeichen, ob sie uns mitnehmen kann. Die Menschen sind hier wirklich sehr freundlich und hilfsbereit.

Nach ca. 45 Min. waren wir endlich im Hotel. Losgefahren sind wir am 30.08. morgens gegen halb 9 und angekommen sind wir am 31.08 abends ca. 18.00 Uhr. Endlich!!!

Besucht mich auch auf YouTube

Lasst mir bitte einen Daumen nach oben da. Lieben Dank !!!