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Hidjra, Pflicht oder Sunnah Blog #5

Hidjra, Pflicht oder Sunnah Reaktionen

Es ist schon erschreckend, was einem so entgegenkommt, wenn man sein Vorhaben öffentlich macht. 1000 Warnungen vor den schlimmsten Szenarien, was alles passieren könnte.

Nur auf Sicherheit bedacht. Aber haben wir denn Sicherheit, wenn wir hier bleiben? Wir können uns das Genick brechen, vom Sofa fallen, überfahren werden, oder auch einfach nur die Treppe herunterfallen. Alles ist möglich. Auch das Gute!

Wenn man auswandert, muss man wirklich irgendwo ein Haus haben? Sein ganzes Mobiliar mitnehmen? Ein dickes Konto zur Sicherheit haben? Wo bleibt die Abenteuerlust? Die Freude mal was anders zu machen als bisher und als alle anderen?

Und wo ist die Furcht und das Vertrauen auf ALLAH?
Nur ER bestimmt was uns im Leben passiert, egal wo wir uns dann befinden, was geschrieben steht, wird eintreffen.

Wir brauchen keine eigene Wohnung oder gar ein Haus, ein Zimmer zum Schlafen reicht und das kann man sich auf der ganzen Welt mieten. Wofür muss man sein Sofa, seinen Schrank, seinen…   haben? Es reicht, wenn man sich zum Ausruhen irgendwohin zurückziehen kann und was zum Sitzen hat, vielleicht auch auf dem Boden. Was nehmen wir mit, wenn wir sterben? Unsere guten Taten und unser Wissen  – nur das ist wirklich wichtig. Gutes tun können wir überall und zu jedem. Wissen können wir uns mehr auf Reisen aneignen als in unserem eigenen Heim.

‚Abdullah Ibn ‚Umar رضي الله عنهما berichtete: „Der Gesandte Allahs صلى الله عليه و سلم nahm mich bei meiner Schulter und sagte: »Sei auf dieser Welt wie ein Fremder oder wie Durchreisender.« Und Ibn ‚Umar sagte: »Wenn der Abend kommt, erwarte nicht den Morgen, und wenn der Morgen kommt, erwarte nicht den Abend. Nimm von deiner Gesundheit für deine Krankheit und von deinem Leben für deinen Tod.

Bukhari 81, Hadith 6492

22:46 Reisen sie denn nicht auf der Erde umher, so dass sie Herzen bekommen, mit denen sie begreifen, oder Ohren, mit denen sie hören? Denn nicht die Blicke sind blind, sondern blind sind die Herzen, die in den Brüsten sind.

Wie ist es denn hier in Deutschland? Der Islam wird abgeschafft. Erst wurden die Moscheen beobachtet und jetzt brennen sie bereits. Dann wurden die Vereine beobachtet und viele wurden Zwangs-geschlossen. Das Kopftuch ist im öffentlichen Dienst verboten und auch schon für Kinder in manchen Schulen. Burka (Niqab) Verbot wird schon lange diskutiert und wohl auch irgendwann durchgesetzt. Mütter mit Niqab dürfen schon nicht mehr in die Schule ihrer eigenen Kinder. Dann kamen die islamischen Boutiquen dran, wenn man die Kleidung nicht mehr kaufen kann, dann braucht es keine Verbote. Sie stehen jetzt unter Beobachtung, mal sehen wie lange sie ihr Gewerbe noch betreiben dürfen. Islamische Supermärkte sind jetzt auch schon ins Visier der Stasi gerückt. Vielleicht treffen sich die Salafisten ja beim Einkaufen und planen dann an der Kasse ihren nächsten Terroranschlag. Islamische Schulen werden verhindert und auch islamischen Kitas wird es immer schwerer gemacht.

Dazu kommt der Genderismus, schaut euch mal an wie die jugendlichen Männer herumlaufen mit Glitzershirt, roten Schuhen und knallengen Hosen. Früher hätte man sie als Schwule beschimpft, heute finden sie sich cool und schick. Die Mädchen nicht anders, sie sind dick geschminkt und trotz Kleidung halb nackt. Zugegeben, das gibt es nicht nur in Deutschland, aber hier verstärkt durch Medien und Politik.

In den Schulen schreitet die Sexualisierung voran und soll ja auch in die Kitas gebracht werden. Kinder der 8 Klasse sollen mit ca. 13–14 Jahren einen Orgasmus vorspielen oder pantomimisch zwei Männer in einem Darkroom darstellen. Ich will gar nicht wissen was die da machen und schon gar nicht das Kindern so etwas beigebracht wird und dann noch in dem Alter. 

Wie kann man hier noch leben wollen? Und ist es uns wirklich noch erlaubt?
4.97. Diejenigen, die die Engel abberufen, während sie sich selbst Unrecht tun, (zu jenen) sagen sie: „Worin habt ihr euch befunden?“ Sie sagen: „Wir waren Unterdrückte im Lande.“ Sie (die Engel) sagen: „War Allahs Erde nicht weit, so dass ihr darauf hättet auswandern können?“ Jene aber, – ihr Zufluchtsort wird die Hölle sein, und (wie) böse ist der Ausgang!

 

Fast jede, die ich kenne möchte raus und woanders leben, aber wieso gönnen einem es dann so viele nicht?
Es wird versucht mir auszureden und mir werden Vorwürfe gemacht wie leichtsinnig ich bin, was ich meinen Kindern damit antue, weil sie hier nicht studieren (nur das wollen sie ja gar nicht) und und und. Was bringt denn heute ein Studium? Zig Jahre Uni büffeln und dann Taxi fahren? Wie vielen erging es genau so und es wird immer schwerer. Wofür sich in der Schule und der Uni, Dinge aneignen die einen gar nicht interessieren, nur für die Noten? Um dann irgendwann in einem Job festzusitzen, den man nicht mag, mit Kollegen, die man sich nicht aussuchen kann, mit 3–4 Wochen Urlaub im Jahr und dem Wunsch am Montag, dass schon Wochenende wäre? Das nennt man dann Leben? Ich nenne das Sklaverei! Ich mag das gar nicht alles wiederholen, was mir vorgeworfen wurde. Teilweise sind mir richtig Aggressionen entgegengekommen, wie ich mir erlauben kann einfach so zu gehen. Ich habe gefälligst hier zu bleiben und genau so zu leiden wie alle anderen die gehen wollen, es sich aber ohne Sicherheit nicht trauen.

Wie kann man jemand anderen etwas so missgönnen, aus purem Neid?

An-Nawwawi  Hadith 13,14
13.:
Abu Hamza Anas ibn Maalik, der Diener des Gesandten Gottes, überlieferte, dass der Prophet sagte: „Keiner von euch glaubt (gänzlich), bis er für seinen Bruder das wünscht, was er für sich selbst wünscht.“
Überliefert von Imam al-Bukhaari und Muslim

 

MUT

Aber es gibt auch andere. Oft habe ich auch hören dürfen, wie mutig ich doch wäre. Einfach zu gehen, eben ohne diese Sicherheit zu haben. Dabei muss ich gestehen, dass ich nicht aus Mut, sondern eher aus Angst handle.

  • Ich habe Angst den Islam hier nicht mehr leben zu dürfen.
  • Ich habe Angst um meine Kinder und Enkelkinder (die ich in sha ALLAH mal haben werde), dass sie den Islam nicht mehr leben können und davon abfallen.
  • Ich habe Angst angegriffen zu werden, wie ich es immer öfter von Schwestern höre, was ja nur selten in den öffentlichen Medien erscheint, aber schon so häufig vorgekommen ist.
  • Ich habe Angst das meine Kinder mal nicht mehr nach Hause kommen, weil sie zusammen geschlagen werden, weil sie als Ausländer erkennbar sind.

Wenn ich das erzähle heißt es, ich soll ALLAH vertrauen, aber genau das tue ich doch.

  • Ich vertraue ALLAH, dass ER uns ernährt, egal wo wir sind, denn ER ist unser Versorger.
  • Ich vertraue ALLAH, dass uns nichts passiert und wir unter seinem Schutz sind, egal wo wir uns aufhalten.
  • Ich vertraue ALLAH, dass ER unsere gute Absicht belohnt, weil wir die Hidjra machen.

29:20 Sprich: „Zieht auf Erden umher und schauet, wie Er das erste Mal die Schöpfung hervorbrachte. Sodann ruft Allah die zweite Schöpfung hervor.“ Wahrlich, Allah hat Macht über alle Dinge.

 

35:44 Sind sie denn nicht im Lande umhergezogen, so dass sie schauen konnten, wie das Ende derer war, die vor ihnen lebten? Und jene hatten mehr Kraft als sie selber. Und nichts vermag Allah in den Himmeln oder auf Erden zu hemmen; denn Er ist Allwissend, Allmächtig.

Natürlich habe ich viel überlegt und auch nachgeforscht, Kontakte geknüpft, Infos gesammelt und nicht einfach ins Blaue gehandelt. Vieles musste vorbereitet werden. Ich bin glücklich dabei und voller Vorfreude. Mein Jüngster zählt schon die Tage, bis er endlich die Schule verlassen darf. Kein Schulabschluss, keine Ausbildung – da haben meine Kinder doch keine Zukunft.

Haben sie die denn, mit all dem? Ich habe meine Kinder von klein an gefördert, sie hatten Spaß am Lernen, waren aufgeschlossen und interessiert. Das hat allerdings sehr nachgelassen, weil sie in diesem System dazu gezwungen werden, nicht ihren Interessen zu folgen, sondern dem System dienbar zu sein.

Sie sind beide intelligent und ich mache mir überhaupt keine Sorgen, dass sie ihren Weg finden. Sie werden wieder anfangen zu lernen, wenn der Zwang weg ist und sie eigene Interessen entwickeln dürfen. Heute haben Quereinsteiger mit Kreativität und Lust an ihrer Sache mehr Chancen als je zuvor. Die wirklich Erfolgreichen sind jene, die es nie gelernt haben, sondern das später angefangen haben, weil sie Lust dazu hatten und Spaß daran fanden und haben es sich dann selbst beigebracht.

Was bedeutet es – ich bin mutig? Wenn Mut, die Abwesenheit von Angst ist, ja dann bin ich mutig. Denn ich bin zuversichtlich, dass wir viel Spaß beim Reisen haben, viele nette Menschen kennenlernen werden, schöne Dinge sehen und Natur pur bekommen. Wir werden arbeiten, aber nach unserem eigenen Rhythmus. Wir werden unsere Ibadah (gottesdienstliche Handlungen) erfüllen, in richtigen Moscheen und wir werden den Adhan hören. Wir werden unser Leben selbst gestalten und uns nicht von Regierungen und Gesellschaft sagen lassen wie wir zu leben haben. In sha ALLAH.

Ich habe seit vielen Jahren keinen Fernseher mehr und das war wohl die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe, außer natürlich den Islam anzunehmen.
Das kann man nicht übertreffen. Ich habe mich Stück für Stück von der Erziehung durch Medien und Disney befreit und versuche auch meinen Kindern das offenzulegen.

Kennt ihr das Beispiel mit dem Frosch? Ja es stimmt und ist wahr. ALHAMDULILLAH bin ich kein Frosch. Wenn man einen Frosch in einen Kochtopf mit kaltem Wasser setzt und es langsam erhitzt, dann springt er nicht heraus, bis er gekocht wird und stirbt.

Menschen sind anscheinend nicht anders. Manche wollen die Verschlechterungen nicht wahrnehmen, andere beschweren sich, aber ertragen es geduldig, ohne zu handeln.

 

Ich möchte handeln und springe aus diesem System heraus.