As salamu alaikum wa rahmatuh Allah wa barakatuh und Hallo an alle
Ich habe bei Leetchi einen Spendenaufruf gestartet und parallel dazu eine Veranstaltung bei Facebook organisiert. Mich wundert es überhaupt nicht, dass unsere Ummah nichts auf die Beine bekommt und der Islam immer mehr untergeht. Einige Schwestern sind begeistert, schreiben mich an, wollen helfen und andere finden es unmöglich um Geld zu bitten, wo andere es doch viel nötiger haben. Ich soll warten bis Allah es mir gibt und es mir ohne fremde Hilfe möglich macht. Habe Geduld Schwester und mache Dua´a.
Sorry, aber so kommen wir nie zu etwas. Allah gibt uns den Weg, aber gehen müssen wir selbst.
Das ist das gleiche, als wenn jemand zu Hause sitzt und ALLAH um einen Job bittet, aber sich nicht bewirbt, weil er ja niemanden um etwas anbetteln möchte.
ALLAH gibt wem ER will, oder auch nicht. Wie gibt ER ? Doch auf ganz verschiedenen Wegen.
Ich habe vor ein paar Jahren immer wieder Dua´a gemacht, weil ich meine Kinder nicht sattbekommen habe und unser Geld einfach nicht reichte. Ich bat um einen Mann, der uns gut versorgen kann. Was bekam ich? ER brachte mir Foodsharing. Ich durfte diese Organisation von Anfang an mit aufbauen und Lebensmittel in Läden abholen, die sonst weggeschmissen wurden. Nicht nur das, ich hole sogar Bio ab, und zwar so viel, dass ich damit andere Familien, Obdachlose und Flüchtlinge unterstützen kann.
Seit 15 Jahren mache ich Dua´a und bitte um einen Ehemann. Mein Wunsch war schon immer mit ihm dann in sein Land auszuwandern. Nun sage mal einer ich hätte keine Geduld.
Vielleicht hat ALLAH ja was anderes mit mir vor, also muss ich doch den Weg gehen und nicht stehen bleiben und warten bis was zu mir kommt, sondern selber aktiv werden und suchen.
Meine Jungs und ich bauen uns ein online Business auf von dem wir dann leben wollen. Aber der Weg ist schwierig, wenn man nichts hat.
Was ist falsch daran Geschwister zu fragen und um Hilfe zu bitten und auf Unterstützung zu hoffen?
Abu Huraira (r) überliefert, dass der Gesandte Allahs (s) sagte: „Wer einem Gläubigen eine Sorge von den Sorgen dieser Welt nimmt, dem wird Allah eine Sorge von den Sorgen des Tages des Gerichts nehmen. Und wer einem Menschen in Bedrängnis Erleichterung verschafft, dem wird Allah in dieser Welt und im Jenseits Erleichterung verschaffen. Und wer einen Muslim schützt, den wird Allah schützen, im Diesseits und im Jenseits. Allah steht Seinem Diener bei, solange Sein Diener seinem Bruders beisteht. Kein Volk versammelt sich in einem der Häuser Allahs, um den Qurâan vorzutragen und ihn miteinander zu studieren, ohne dass innere Ruhe auf sie herab kommt, Barmherzigkeit sie umhüllt, die Engel sie umgeben, und Allah sie denen gegenüber erwähnt, die bei Ihm sind. Wer durch seine Taten (auf dem Weg zum Paradies) behindert ist, der wird durch seine Herkunft nicht befördert.“ (Muslim)
`Abdullah Ibn `Umar, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: „Der Muslim ist des Muslims Bruder. Ihn darf er weder unterdrücken noch zugrunde gehen lassen. Wer seinem Bruder in der Not beisteht, dem steht Allah in seiner eigenen Not bei. Und wer einem Muslim eine Sorge abnimmt, dem nimmt Allah eine Sorge von den Sorgen am Tage der Auferstehung ab. Und wer einen Muslim nicht bloßstellt, den stellt Allah nicht bloß am Tage der Auferstehung.“ (Vgl. Rassoul, Muhammad Ahmad: Die Brüderlichkeit im Islam, Islamische Bibliothek, Köln, sowie Hadith Nr.6951)
[Sahih al-Buchari, Kapitel 41/Hadithnr. 2442]
Wir wollen uns davon keine Villa kaufen und in der Sonne chillen.
Das Geld ist zum Starten gedacht. Die Hauptausgaben sind Laptops, da man mit PC´s nicht reisen kann und ohne, kein Online Business betreiben kann. Wir brauchen eine Cam um Vlogs hochladen zu können, damit verdient man auch. Die Tickets für drei Personen sind auch ein großer Faktor. Hier muss die Wohnung noch hergerichtet werden, da ich Jahre lang nichts machen konnte und sie so nicht abgenommen wird. Auch haben wir viele alte und kaputte Möbel, die von der BSR entsorgt werden müssen und nicht mehr weitergegeben werden können.
Natürlich versuchen wir alles was geht noch zu verkaufen, aber die meisten möchten es geschenkt haben, weil es auch ihnen an Geld fehlt und wer genug hat, kauft sich lieber was Neues.
Es gibt noch eine Menge Kleinbeträge für Gebühren, Pässe, Firmengründung usw. da kommt einiges zusammen. In sha ALLAH bleibt auch noch was für die ersten ein bis zwei Monate, um davon zu leben.
Verdienen wir erst mal genug, werden wir sicher auch anderen helfen und spenden und die, die uns auf diesem Weg geholfen haben, bekommen dann von ALLAH auch ihren Anteil an dem, was wir geben.
Wir denken einfach immer zu klein und jeder nur für sich.
Bsp. Im Januar fangen 12 Schwestern an 100 Euro im Monat zu sparen. Dann hat man jeden Monat 1200 Euro in der Bank und kann jeden Monat eine Schwester auszahlen, obwohl sie selber noch gar nicht so viel gespart hat. Nur die letzte Schwester, die ausbezahlt wird hat keinen Vorteil, denn sie hätte auch 12 Monate alleine sparen können, aber durch die Gemeinschaft fiel es ihr vielleicht leichter, das Geld auch wirklich zur Seite zu legen.
Abu Musa berichtete: „Der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: „Der Gläubige ist dem Gläubigen wie ein Mauerwerk: Ein Teil davon hält den anderen fest« Anschließend verschränkte er (demonstrativ) seine Hände ineinander. (Fortsetzung folgt im Hadith Nr. 6027)
[Sahih al-Buchari, Kapitel 71/Hadithnr. 6026]
(Fortsetzung des Hadith Nr. 6026). Und dies geschah während der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, da saß, und ein Mann kam, um um etwas zu bitten. Der Prophet wandte sich mit seinem Gesicht uns zu und sagte: „übt Fürbitte für einander, damit ihr dafür (von Allah) belohnt werdet. Möge Allah dies durch die Zunge Seines Propheten gelten lassen!“ (Siehe Hadith Nr.6028)
[Sahih al-Buchari, Kapitel 71/Hadithnr. 6027]
Liebe Schwestern, ich helfe jeden Tag meinen Kindern oder wie oben genannt Familien, Obdachlosen oder Flüchtlingen. Auch meine Nachbarn vergesse ich nicht.
Ständig helfe ich Schwestern mit Rat und Wissen wieder gesund zu werden.
Die Reaktionen machen mich sehr traurig, denn sie zeigen wie viel Neid, Sorglosigkeit über andere und Gleichgültigkeit in unseren Herzen ist. Wir lassen uns von den Medien erweichen über Bilder von toten Kindern, von Blut überströmten Menschen die wir nicht kennen und wo wir keinen Einsatz bringen müssen. Wir machen Dua´a für unsere Geschwister und spenden dort auch mal gerne, aber wer steht tatsächlich auf und hilft? Einige Schwestern haben sich hier für Flüchtlinge eingesetzt, aber der Großteil sitzt vor dem Fernseher und bedauert, wie schlimm doch alles ist. Das nennen wir dann Barmherzigkeit. So wird es aber nicht besser! Es darf nicht nur in unseren Herzen sein, es muss auch durch unser Handeln ausgedrückt werden. Ich möchte jetzt handeln und nicht nur sitzen und warten. Ich erwarte keinen Cent von jemanden, der es nicht hat oder sein letztes Geld eben denen gibt, die es nötiger haben. Aber ich hoffe auf Hilfe von denen, die können und es ihnen nicht wehtut, sei es auch nur 1 Euro.
Jabir, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: „Der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, wurde niemals um etwas gebeten, und er sagte „nein“!“
[Sahih al-Buchari, Kapitel 71/Hadithnr. 6034]
Zum Schluss bitte haltet euch daran, bevor ihr hier Kommentare hinterlasst:
Abu Hurayrah berichtete, dass der Gesandte Allahs صلى الله عليه و سلم sagte:
„Wer an Allah und an den jüngsten Tag glaubt, der schadet nicht seinem Nachbarn; und wer an Allah und den jüngsten Tag glaubt, der ist großzügig gegenüber seinem Gast; und wer an Allah und den jüngsten Tag glaubt, der spricht Gutes oder schweigt.“
Muslim 2;183