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Bekommen wir Visa für Malaysia? Blog #23

Ich habe lange nichts geschrieben. Sorry dafür.
Es gab 2 Spenden in dieser Zeit.
Die erste von L.R. ohne Kommentar und
die zweite Spende wieder von meiner treuen S.K mit den Worten:
salam meine liebe Ramadan steht ja vor der Tür und ich möchte euch gerne heute schon eine kleine Spende für einige Tage eures Iftars spenden/zahlen. liebe Grüsse S.

Möge ALLAH euch immer großzügig versorgen, euch vergeben und einen gesegneten Ramadan schenken. Amin.

 

Da es mit dem Islamstudium für meinen Großen erst mal nicht klappte, haben wir noch eine andere Option gesucht. Es gab ein islamisches Center für konvertierte Muslime. Dort brachte uns wieder Raihan hin, zu einer Veranstaltung. Der Ustas (Lehrer) dort sollte uns helfen Visa zu bekommen. Es gab dort für alle Essen und wir wurden in den oberen Bereich eingeladen, wo sich nur die „höheren“ zum Essen versammelt haben. Alles Männer in anerkannten Positionen. Der Status zählt in Malaysia viel. So wurde uns auch jeder, egal wo, immer mit seinem Beruf vorgestellt. Nun saß ich da, als einzige Frau an einem langen Tisch mit all den Männern und musste mit meinen Kindern eine Menge Fragen beantworten. Leute aus Kelantan sind so neugierig und fragen einen auch über Sachen, für die sie sich eigentlich gar nicht interessieren, Hauptsache Fragen stellen. Dieser Ustas hat uns danach noch irgendwo draußen zu einem Snack eingeladen und wir haben darüber geredet, dass wir gerne malaysisch lernen würden. Daraufhin hat er telefoniert und nachdem wir in einer Moschee57408038_316447962373684_471495492505698304_n unser Asr Gebet verrichtet haben, sind wir schon zu einer Malaysisch Lehrerin gefahren. Einige Zeit später haben wir dann von ihr, zweimal wöchentlich eine kostenlose Einführung in die Malaysische Sprache erhalten. Leider konnten wir das kaum anwenden, da die Malaysier entweder gar nicht oder nur in Englisch mit uns geredet haben und so haben wir wieder viel vergessen. Der Ustas hat uns abends noch zum Essen eingeladen mit Freunden, die ihn hier in Kelantan besucht haben. Er wollte mich für seinen Kindergarten gewinnen. In Deutschland hatte ich meinen eigenen islamischen Kindergarten gegründet und eine Zeit lang geleitet. So sollte ich auch hier die Leitung übernehmen. Das wäre eine tolle Werbung für ihn gewesen, eine deutsche Leitung zu haben und viele hätten dann ihre Kinder dorthin gebracht. Leider sind Kitas hier bereits wie Schulen, die Kinder spielen nicht, sondern lernen Sprachen und müssen bevor sie in die Schule kommen schon ein wenig schreiben und lesen können. Dies ist keine Option für mich. So hätte ich wohl den Kindern und auch der Kita mit meiner Pädagogik geschadet, wenn sie die Voraussetzungen für die Schule nicht erfüllen können und stattdessen zum eigenständigen Denken und Handeln angeleitet worden wären. Hier zählt der bedingungslose Gehorsam von Kindern. Eine Alters- und Status Hierarchie wird strikt eingehalten. Wieder nichts mit einem Visum, welches ich dadurch hätte bekommen können. An diesem Tag sind wir noch in der Nacht mit Raihan und Fauzie, mit dem wir uns unterwegs verabredet haben, zu einem anderen Mann gefahren. Auch dort wurden wir wieder zum Essen eingeladen. Malaysier können den ganzen Tag zusammen sitzen und essen. Da unsere ersten Visa für Malaysia fast abgelaufen waren, brauchten wir einen Aufenthalt in Thailand. Kota Bharu befindet sich nah der Thailändischen Grenze und so war das die günstigste Alternative für uns. Jedoch ist diese Gegend nicht touristisch, da sie hauptsächlich islamisch ist und es in den letzten Jahren viele Unruhen und Anschläge gab. Dieser islamische Teil wollte Autonomie erlangen oder sich Malaysia anschließen, was der buddhistischen Regierung, dem König, so gar nicht gefiel. Bereits seit 2004 gab es immer wieder Unruhen und Anschläge in diesem Gebiet. Mehr als 6000 Menschen wurden von der thailändischen Armee in dieser Zeit getötet und immer noch ist die Region von der Armee besetzt. Überall stehen Soldaten an aufgestellten Sperren und kontrollieren mal mehr und mal weniger durchfahrende Autos. Das ganze dient wohl eher zur Einschüchterung und Abschreckung. Der Mann mit dem wir uns da nachts getroffen haben, ist der Bruder von Fauzie und hat Kontakte in Thailand. Er hat ein paar Tage später für uns ein Hotel gefunden, jedoch zu einem für uns nicht zahlbaren Preis. Fauzie wollte die Miete für uns übernehmen. Ich freue mich über jeden, der uns hilft und unterstützt und mache viel Dua´a für diejenigen. So eine große Geldsumme wollte ich jedoch nicht annehmen. Also haben wir uns weiter nach Hilfe umgeschaut. Mittlerweile hatten wir guten Kontakt zu der Besitzerfamilie vom Oxford Center, auch sie wollten uns helfen. Hier wurden wieder Beziehungen genutzt. Sie hatten einen Bekannten, der eine leitende Stelle in der Immigration besetzt. Früher konnte man für einen Tag Malaysia verlassen und dann wieder einreisen. Dies wurde jedoch nun geändert und man muss mindestens für 7 Tage ausreisen. Durch diesen Bekannten erhofften wir uns, gar nicht ausreisen zu müssen und weitere Visa zu erhalten. Ganz so einfach war es dann jedoch nicht. Mit einem Schreiben der Schule, dass meine Jungs einen Englisch-Kurs dort belegt haben und einer Unterschrift des Bekannten aus der Immigration brauchten wir aber nur für eine Nacht ausreisen. Alhamdulillah hatte die Oxford Familie auch Bekannte in Thailand in Narathiwat. Wir bekamen einen Anruf, zwei Tage vor der geplanten Ausreise, das wir jetzt nach Thailand fahren. Der Sohn der Familie holte uns ab, mit ihm und seiner Mutter fuhren wir dann zur Thailändischen Grenze. Dort trafen wir uns mit einem thailändischen Paar, bei denen wir im Haus die Nacht verbrachten. Garten ThailandFrauen hatten das Schlafzimmer, die Männer schliefen im Wohnzimmer auf dem Boden. Bevor wir am nächsten Tag wieder zurück nach Malaysia fuhren, machten wir alle zusammen noch einen Ausflug in eine 300 Jahre alte Moschee und besuchten einen anderen Sohn der Oxford Familie, welcher mit einer Thailänderin verheiratet ist und in Pattani einen englischsprachigen Kindergarten betreibt. Der Sohn war dann jedoch nicht anwesend, so haben wir nur den Kindergarten kurz besichtigt. Müde, aber glücklich über weitere 90 Tage Bleiberecht in Malaysia, kehrten wir abends in unser Haus zurück.

 

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und lasst mir bitte einen Daumen nach oben da. Ganz lieben Dank!!!