ID al Adha, darf es jeder machen, wann er will?

Dieses Jahr ist es besonders schwierig gewesen den Anfang des Monats Dhul Hijja zu bestimmen. Die Aussagen darüber wichen im Internet voneinander ab und so haben wir bereits einen Tag früher angefangen zu fasten, in der Annahme der Monat hätte bereits begonnen.

Es wird von Ibn Abbas berichtet, dass der Prophet sas, sagte: Es gibt keine Tage, denen rechtschaffene Taten, die darin verrichtet werden, von Allah mehr geliebt werden, als an diesen Tagen, d. h. die zehn Tage (des Dhul Hijjah). Sie sagten: O Gesandter Allahs, nicht einmal der Jihad auf dem Weg Allahs? Er sagte: Nicht einmal der Jihad auf dem Weg Allahs, Subhanahu wa Ta´ ala, außer wenn der Mann auszieht (zum Jihad) mit sich selbst und seinem Vermögen und dann ohne etwas davon zurückkehrt. (Berichtet von Al-Bukhari, Abi Daoud und anderen. Der genaueste Wortlaut ist der von Abu Daoud.)

Von Ibn Umar wird berichtet, dass der Prophet s.a.s., sagte:

„Es gibt keine großartigeren Tage, noch Tage, an denen rechtschaffene Taten, die darin verrichtet werden, von Allahu Ta’ala mehr geliebt werden, als diese zehn Tage (des Dhul Hijjah). So vermehrt an ihnen das Aussprechen des Tahlil (La Ilaha Illa Allah), des Takbir (Allahu Akbar) und des Tahmid (Al-Hamdulillah)“ (Musnad Imam Ahmad)

Es wird über Ibn Umar und Abu Hurairah berichtet, dass die beiden während dieser zehn Tage (des Dhul Hijjah) auf den Marktplatz zu gehen pflegten und „Allahu Akbar“ sagten, um die Leute dazu zu veranlassen, es auch zu sagen. (Berichtet von Al-Bukhari)

Eins der besten Taten die man in diesen 10 besonderen Tagen erfüllen kann ist das Fasten denn

Allah sagte: „Jede Tat vom Sohn Adams ist für ihn, bis auf das Fasten, denn es ist für Mich und Ich werde dafür belohnen.“

Überliefert von Al-Bukhari (1805).

Abu Saʿīd al-Chudrī berichtete, dass der Gesandte Allāhs, sallallāhu ʿalayhi wa sallam, sagte:
„Kein Diener Allāh´s fastet einen Tag auf dem Weg Allāhs, ohne dass Allāh, der Erhabene, sein Gesicht dafür (eine Reiseentfernung von 70 Jahren) von dem Höllenfeuer entfernt.“

[Buchārī und Muslim]

Für wen es zu anstrengend ist die ganzen Tage zu fasten, sollte, wenn möglich, wenigstens den Tag von Arafah fasten denn:

Es wird von Abu Qatadah al Ansari (radiallahu anhu) berichtet, dass der Gesandte Allahs (sallAllahu aleyhi wa sallam) über das Fasten am Tag von Arafah gefragt wurde und er sagte: „Es tilgt die Sünden des vorangegangenen und kommenden Jahres.“

[Verzeichnet in Muslim 1162]

Umar ibn Al-Chattâb ra, überliefert, dass ihm ein Jude sagte: „O Führer der Gläubigen, es gibt einen Vers in eurem Buch, den ihr lest; wäre er uns Juden herabgesandt worden, hätten wir diesen Tag zum Fest ernannt.“ Er fragte: „Welcher Vers ist das?“ Er antwortete: „…heute habe Ich euch eure Religion vollendet und Meine Gnade an euch ganz erfüllt und für euch den Islam als Religion ausersehen…“ (Sûra 5:3) Darauf sagte Umar: „Wir kennen diesen Tag und den Platz, an dem dieser Vers auf den Propheten (sas) herabgesandt wurde, als er nämlich am Freitag am Tag von Arafât stand.“ (Überliefert von Al-Buchâri und Muslim)

Und im Quran Sura 85 al-Burug – Die Türme steht:

1. Beim Himmel mit den Türmen 2. und dem versprochenen Tag 3. und dem Zeugen und dem Bezeugten.

Abu Huraira (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) berichtete, dass Allahs Gesandter (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) sagte:
Der ,angedrohte Tag ist der Tag der Auferstehung, und der ,bezeugte Tag ist der Tag von Arafat, und der ,Zeuge ist der Freitag.
(Tirmidhi, Tuhfatu l-Ahwadhi bi-Scharh Dschami at-Tirmidhi)

Der angedrohte Tag ist der Tag der Auferstehung, da Allah den Menschen das Kommen dieses Tages versprochen hat. Der bezeugte Tag ist der Tag von Arafat, da die Menschen ihn bezeugen, d. h. dort gegenwärtig sind und sich dort versammeln. Und der Zeuge ist der Freitag, der bezeugen wird, wer das Freitagsgebet verrichtete.

Dieser segensreiche Tag ist der neunte Tag des Monats Dhul Hijja, wenn die Leute der Hadj sich auf dem Berg Arafat befinden. Der Tag nach Arafah ist der Tag des Opferfests.

So ist es in diesem Jahr in den verschiedenen Ländern an verschiedenen Tagen, da sich manche Länder nicht nach Arafat richten, sondern die Mondsichtung dafür heranziehen.

Jedes Jahr im Monat Ramadan haben wir dasselbe Problem. Es ist erlaubt eine lokale oder aber auch eine globale Mondsichtung vorzunehmen. Die lokale bezieht sich auf das eigene Land. Bei der globalen kann irgendwo auf der Welt ein Muslim den Mond sichten und es zählt für alle Muslime.

Im Monat Ramadan ist es wohl verständlich, wenn man sich für die lokale Sichtung entscheidet.

Für den Monat Dhul Hijja entbehrt es nach meiner Ansicht jedoch jeder Logik.

ID al Adha ist einen Tag nach Arafah wenn die Pilger der Hajj auf Arafat stehen und nicht wenn der lokale Mond den 10ten Tag des Monats erreicht hat. Hier ist nach meiner Ansicht nur die globale Sichtung möglich.
Auch, wenn viele Länder mit den Saudis Probleme haben und sich nicht nach ihnen richten möchten. So liegt der Berg Arafat nun mal in Saudi-Arabien und von dort werden die Tage der Hajj und der Tag von Arafah bestimmt.

Diese ist wohlgemerkt meine eigene Meinung und keine Fatwa, die ich hier abgebe.

Wann immer nun auch der richtige Tag von ID al Adha ist, so sollen wir am Festgebet teilnehmen und wem es finanziell möglich ist, der soll schlachten, ob Mann oder Frau.
Auch ist es erlaubt, wem das Schlachten selber nicht möglich ist, dieses in Auftrag zugeben.

Worin jedoch Uneinigkeit besteht, ist darin, ob das Verbot des Entfernens der Haare und der Nägel nur für die gilt die selber schlachten oder auch für jene, die es in Auftrag geben. Erlaubt ist es für die Angehörigen der Familie, auch wenn derjenige der schlachtet, es für seine ganze Familie opfert.

„Wenn ihr den Hilal (Neumond) des Dhul Hijjah seht und einer von euch will ein Opfer darbringen, dann soll er nichts von seinem Haar und seinen Nägeln schneiden.“ (Berichtet von Muslim und anderen.)

Manche nehmen an, es gelte nur für die Pilger, jedoch besteht Einigkeit darin, das es sich auf jeden bezieht der opfern will.

Wann wird geschlachtet?

Al-Bara`, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: „Das erste, mit dem wir an diesem unserem Tag* beginnen, ist, dass wir beten, alsdann zurückkehren, um zu schlachten. Wer dieses tut, der verfährt nach unserer Sunnah, und wer vor dem Gebet bereits geschlachtet hat, so ist das nur Fleisch, das er seiner Familie gibt und mit dem Opfern nichts zu tun hat.“ Da stand Abu Burda Ibn Niyar – der bereits geschlachtet hatte – auf und sagte: „Ich habe noch ein Schlachttier.“ Der Prophet sagte: „Schlachte es, damit dir der Lohn davon nicht entgeht.“ …(*Es handelt sich um den ersten Tag des Opferfestes (Id al-Adha). Siehe Hadith Nr. 5546)

[Sahih al-Buchari, Kapitel 66/Hadithnr. 5545]

Warum schlachten wir überhaupt?

Dies wird uns im Qur´an erklärt in der Surah As-Saaffat

„Und er sagte: „“Seht, ich gehe zu meinem Herrn, Der mich rechtleiten wird. (99)““Mein Herr, gewähre mir einen rechtschaffenen (Sohn).““ (100)“Dann gaben Wir ihm die frohe Botschaft von einem sanftmütigen Sohn. (101)“Als er alt genug war, um mit ihm zu arbeiten, sagte er: „“O mein Sohn, ich sehe im Traum, dass ich dich schlachte. Nun schau, was meinst du dazu?““ Er sagte: „“O mein Vater, tu, wie dir befohlen wird; du sollst mich – so Allah will – unter den Geduldigen finden.““ (102)“Als sie sich beide (Allahs Willen) ergeben hatten und er ihn mit der Stirn auf den Boden hingelegt hatte, (103)“da riefen Wir ihm zu: „“O Abraham, (104)““du hast bereits das Traumgesicht erfüllt.““ So belohnen Wir die, die Gutes tun. (105)“Wahrlich, das ist offenkundig eine schwere Prüfung. (106)Und Wir lösten ihn durch ein großes Schlachttier aus. (107)Und Wir bewahrten seinen Namen unter den künftigen Geschlechtern. (108)Friede sei auf Abraham! (109)So belohnen Wir die, die Gutes tun. (110)Er gehörte zu Unseren gläubigen Dienern. (111)

So tun wir es als Gedenken an Ibrahim as es an diesem Tag ihm gleich und viele Ahadith belegen, das auch unser Prophet geschlachtet hat und im Qur´an Surah Al-Kauther Vers 2 steht:

Darum bete zu deinem Herrn und schlachte (Opfertiere). (108-2)

Allâhs Gesandter sagte: „Wer nach dem Gebet schlachtet, der hat sein Opfer und damit eine Sunna der Muslime vollbracht.“ Überliefert von Al-Buchârî.

Was das ID Gebet betrifft, so ist es Pflicht, da der Prophet sas es niemals ausgelassen hat und auch die Frauen sind aufgefordert daran teilzunehmen.

Al-Bukhari (324) und Muslim (890) überlieferten von Umm ‚Atiyya, dass sie sagte:

„Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Frieden auf ihm, hat uns (Frauen) anbefohlen, dass wir zum ‚Id Al-Fitr und ‚Id Al-Adha herausgehen, die heranwachsenden Mädchen (Al-‚Awatiq), die menstruierenden Frauen (Al-Huyyada) und die Jungfrauen (Dhawat Al-Khudur). Die menstruierenden Frauen hielten sich vom Gebet fern und sie bezeugten das gute (Geschehen) und die Bittgebete der Muslime. Ich sagte: „O Gesandter Allahs, eine von uns hat keinen Jilbab?“ Er sagte: „So soll ihr ihre Schwester eines von ihren Jilbab geben.“

Sollte das Id mal auf einen Freitag fallen, so gibt es kein Freitagsgebet, auch deshalb halten die Gelehrten das ID Gebet für eine Verpflichtung.

Was uns nun betrifft, habe ich mich dazu entschieden am Dienstag, wo andere ID feiern nicht mehr zu fasten da es untersagt ist am ID zu fasten.

Es ist Sunnah, Datteln zu essen, bevor man für das Gebet des Id ul Fitr (Fest des Fastenbrechens) das Haus verlässt (anders als an ‚Id ul-Adha (Opferfest), an dem man nach dem Gebet etwas isst), um offen zu zeigen, dass wir an diesem Tag nicht fasten, da der Prophet (salla-llahu ‚alayhi wa sallam) es für haram erklärte, an den zwei ‚Ids zu fasten.

Jedoch werden wir erst am Mittwoch hier mit allen ID feiern und zum Gebet gehen.

Einerseits weil das Gebet, wie oben schon geschrieben Pflicht ist und weil wir gehorsam seien sollen gegenüber den Verantwortlichen.

Allah, der Erhabene, spricht:
„Oh ihr, die ihr glaubt! Gehorcht Allah und gehorcht dem Gesandten und den Verantwortlichen unter euch…“ (4:59)

Ibn Umar (r) berichtet, dass der Prophet (s) sagte: „Jeder Muslim soll hören und gehorchen, ob es ihm behagt oder nicht; außer wenn er zu Sündigem aufgefordert wird. Wenn er zu einer Sünde aufgefordert wird, dann gibt es kein Hören und kein Gehorchen.“ (Al-Bukhari und Muslim)

Anas (r) berichtet, dass der Gesandte Allahs (s) sagte: „Hört zu und gehorcht, auch wenn der Verantwortliche über euch ein abessinischer Negersklave ist, dessen Kopf aussieht wie eine Rosine.“ (Al-Bukhari)

Möge ALLAH swt von uns allen unsere guten Absichten annehmen, uns unsere Sünden vergeben, uns die Tore vom Paradies weit öffnen und uns eintreten lassen. AMIN.

 

Erläuterung:
Am Montag ist der Tag von Arafah wo die Pilger auf Arafat stehen. In manchen Ländern wird noch bis einschließlich Dienstag gefastet, wo andere Länder schon ID feiern. Und erst am Mittwoch wird dort dann ID gefeiert. So auch in Malaysia wo wir uns gerade befinden.